Tag 5&6&7 - von Tatranska Strba (SK) nach Botos (RO)
Bei herrlichstem Wetter brechen wir auf Richtung Ungarn, vorher aber möchte ich noch in Strba vorbei wo ich zwei tolle Urlaube als Kind verbracht habe. Nur vage weiß ich noch wie unsere damalige Auskunft aussah und somit ist es eher wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen.
In Strba nehme ich ein Straße von der Hauptstraße weg schau links und rechts und auf einmal stehe ich mitten davor - alte Erinnerungen kommen hoch wie ich mit meinen Cousins im Garten GameBoy spielte! Super!
Immer mit tollen Blicken auf das Gebirge geht es von Strba auf kleinen Sträßchen nach Poprad und von da aus weiter nach Levoca - einer Kleinstadt mit UNESCO Weltkulturerbe! Und zwar steht hier der größte gotische Altar der Welt, durch Glück entgehen wir sogar der Eintrittsgebühr und können einen Blick auf das Kunstwerk werfen:
Relativ schnell entfliehen dem verträumten Kleinstadtleben, denn es ist heiß und selbst das leckere Zsmirzlina (Eis) ist da nur eine kurze Abkühlung. Also rauf auf die Böcke und Fahrtwind holen.
Wieder geht es durch leicht hügelige Landschaft südostwärts. Wir passieren die Zipser Burg, welche hoch oben auf dem Berg thront und fahren Richtung Kosice.
Ich habe mich immer gefragt, was der wahre Grund ist warum die Slowakei sich weigert Flüchtlinge aufzunehmen - nun glaube ich den Grund zu kennen:
Abseits der großen Städte und Straßen sehen wir - sehr zu unserer Überraschung - Slums wie man sie aus Indien oder Afrika kennt. Aus allerlei Baumaterialien werden einfachste Hütten zusammen gezimmert um den (Groß-) Familien ein Dach über dem Kopf zu geben, das sind dann zum Teil Plastikplanen, Holzverschläge oder irgendwelche Bleche. Die Menschen scheinen Sinti&Roma ('Zigeuner') zu sein. Kinder, Hunde und Katzen rennen auf den schlammigen Pfaden umher, die Älteren sitzen vor den Hütten.
Solange die Slowakei solche Umstände im eigenen Land hat ist es verständlich(er), dass keine weiteren hilfsbedürftigen Menschen mehr aufgenommen werden.
Kosice ist unser nächster Stop, Slowakeis zweitgrößte Stadt bietet einen historischen Stadtkern mit einen riesigen Dom und großen Platz. Viele Leute tummeln sich hier und sitzen in den Cafés, Essen ein Eis oder verbringen die Zeit mit ihren Familien. Sehr beschaulich und für uns der Ort um unsere Vorräte noch einmal aufzufüllen, denn hier ist vorerst unsere letzte Station um mit Euro zu zahlen.
Dank dem Schengener Abkommen merken wir nicht viel von der ungarisch-rumänischen Grenze. Direkt dahinter biegen wir wieder auf Mini-Straßen ab, Claudia's Sportster 'freut' sich ungemein, aber bei weitem nicht das letzte Mal wie wir feststellen mussten.
Aus der Ferne erblicken wir schon ein mittelalterlicher Burg am Berg. Als wir sie unterhalb passieren fallen mit sofort die riesigen Wiesen auf - der perfekte Platz zum Wildcampen!
Nachdem wir das Zelt aufgebaut haben spazieren wir noch zur Regecer Burg, die im Übrigen in den Sempliner Bergen liegt. Eine wunderbare Gegend nördlich von Tokaj, welche mit sogar mit einem mehrtägigen Wanderweg aufwarten kann!
Der nächste Tag wird relativ öde - zumindest bis wir die rumänische Grenze erreicht haben. Flaches Farmland prägt das Landschaftsbild, breite Straßen durchziehen Ortschaften die sich mehr oder weniger gleichen.
Dieses Mal ist mir aber die außerordentlich große Population von Weißstörchen aufgefallen! Selbst in Rumänien hat fast jede Ortschaft mindestens ein belegtes Storchennest, mittlerweile suchen wir die Nester und zeigen sie uns mit der Bemerkung 'da ist der Dorfstorch'...
Gegen Nachmittag passieren wir die Grenze zu Rumänien, auch dieses mal kein großes Aufsehen, nicht mal den Helm muss ich abnehmen!
Der nächste Ort in den wir einlaufen ist Satu Mare, wir legen nur einen kurzen Stopp ein um die Kathedrale und den Stadtpark anzuschauen, nicht großartig erwähnenswert.
Von da aus geht es aber wieder nordöstlich und schneller als wir schauen können sind wir schon in den Karpaten! Das Gebiet allgemein heißt Maramures und schließt direkt südlich der ukrainischen Grenze an. Es ist wirklich toll, denn richtig alte Holzhäuser, Männer und Frauen auf Holzbänken vor den Häusern, Feldarbeiter, aufgeschichtete Heuschober, Pferdefuhrwerke und das hohe Gras lassen einen das Gefühl bekommen ein Zuschauer der vorigen Epoche zu sein. Man kann gar nicht genug nach links und rechts schauen, da es immer wieder etwas zu entdecken gibt!
Am frühen Abend landen wir in Sapanta, einem kleinen Dorf was es zur allgemeinen Beachtung geschafft hat: der Holzschreiner, seines Zeichens verantwortlich für die Holzkreuze der Gräber, dachte sich, dass es doch einen viel schöneren Weg geben muss ein Erinnerungsstück zu sein als mit einem einfachen Holzkreuz. So fing er an Anekdoten der jeweiligen Verstorbenen in Wort und Bild auf blaue Kreuze zu bringen, die nicht nur am den jeweiligen erinnern sondern auch einen besonderen Charakterzug oder auch seinen Todesumstand darstellen.
Da wir schon wieder den ganzen Tag auf Achse sind beschließen wir im Dorf zu bleiben und eine Pension zu nehmen. Wie es der Zufall will treffen wir drei polnische Motorradfahrer (Peter 'Mischa', Marta & Jan) wieder mit denen wir schon ein Stück zusammen gefahren sind. Es wird ein lustiger Abend bevor wir in unsere Zimmer verschwinden.
Der nächste Tag hat es in sich: wir wollen über den Prislop-Pass (1.400m) in das Bukovinagebiet mit seinen orthodoxen Klöstern. Die Straße war vor drei Jahren schon anstrengend (da bin ich mit meinem Kumpel Johnny bereits in Rumänien unterwegs gewesen) aber dieses mal ist es noch schlimmer. Bauarbeiten finden statt, aber nicht zyklisch sondern antizyklisch, dass heißt irgendwo wird die Strecke aufgerissen bzw. vorbereitet und an anderer Stelle aber erst geflickt, so hat man mit einer kaputten Straße zu kämpfen und mit aufgerissenen Baustellen. Für die knapp 30 km brauchen wir ca. 4 Stunden. In zwei Jahren nochmal zurückkommen und das wundervolle Karpatenpanorama genießen ist die augenblickliche Empfehlung.
Am Fuß des Passes campen wir bei dem deutschen Auswanderer Robert, der sich im Dorf Botos ein kleines Paradies geschaffen hat. Hier treffen wir auch auf Sylvie und Christoph, welche mit ihren KTMs die Karpaten offroad durchqueren.
Robert serviert uns allen riesige Schüsseln Bohneneintopf, sehr lecker und nicht ohne Folgen...
Morgen wollen wir es dann in die Ukraine schaffen bevor es nach Moldawien geht, aber das im nächsten Post..
Bei herrlichstem Wetter brechen wir auf Richtung Ungarn, vorher aber möchte ich noch in Strba vorbei wo ich zwei tolle Urlaube als Kind verbracht habe. Nur vage weiß ich noch wie unsere damalige Auskunft aussah und somit ist es eher wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen.
In Strba nehme ich ein Straße von der Hauptstraße weg schau links und rechts und auf einmal stehe ich mitten davor - alte Erinnerungen kommen hoch wie ich mit meinen Cousins im Garten GameBoy spielte! Super!
Immer mit tollen Blicken auf das Gebirge geht es von Strba auf kleinen Sträßchen nach Poprad und von da aus weiter nach Levoca - einer Kleinstadt mit UNESCO Weltkulturerbe! Und zwar steht hier der größte gotische Altar der Welt, durch Glück entgehen wir sogar der Eintrittsgebühr und können einen Blick auf das Kunstwerk werfen:
Relativ schnell entfliehen dem verträumten Kleinstadtleben, denn es ist heiß und selbst das leckere Zsmirzlina (Eis) ist da nur eine kurze Abkühlung. Also rauf auf die Böcke und Fahrtwind holen.
Wieder geht es durch leicht hügelige Landschaft südostwärts. Wir passieren die Zipser Burg, welche hoch oben auf dem Berg thront und fahren Richtung Kosice.
Ich habe mich immer gefragt, was der wahre Grund ist warum die Slowakei sich weigert Flüchtlinge aufzunehmen - nun glaube ich den Grund zu kennen:
Abseits der großen Städte und Straßen sehen wir - sehr zu unserer Überraschung - Slums wie man sie aus Indien oder Afrika kennt. Aus allerlei Baumaterialien werden einfachste Hütten zusammen gezimmert um den (Groß-) Familien ein Dach über dem Kopf zu geben, das sind dann zum Teil Plastikplanen, Holzverschläge oder irgendwelche Bleche. Die Menschen scheinen Sinti&Roma ('Zigeuner') zu sein. Kinder, Hunde und Katzen rennen auf den schlammigen Pfaden umher, die Älteren sitzen vor den Hütten.
Solange die Slowakei solche Umstände im eigenen Land hat ist es verständlich(er), dass keine weiteren hilfsbedürftigen Menschen mehr aufgenommen werden.
Kosice ist unser nächster Stop, Slowakeis zweitgrößte Stadt bietet einen historischen Stadtkern mit einen riesigen Dom und großen Platz. Viele Leute tummeln sich hier und sitzen in den Cafés, Essen ein Eis oder verbringen die Zeit mit ihren Familien. Sehr beschaulich und für uns der Ort um unsere Vorräte noch einmal aufzufüllen, denn hier ist vorerst unsere letzte Station um mit Euro zu zahlen.
Dank dem Schengener Abkommen merken wir nicht viel von der ungarisch-rumänischen Grenze. Direkt dahinter biegen wir wieder auf Mini-Straßen ab, Claudia's Sportster 'freut' sich ungemein, aber bei weitem nicht das letzte Mal wie wir feststellen mussten.
Aus der Ferne erblicken wir schon ein mittelalterlicher Burg am Berg. Als wir sie unterhalb passieren fallen mit sofort die riesigen Wiesen auf - der perfekte Platz zum Wildcampen!
Nachdem wir das Zelt aufgebaut haben spazieren wir noch zur Regecer Burg, die im Übrigen in den Sempliner Bergen liegt. Eine wunderbare Gegend nördlich von Tokaj, welche mit sogar mit einem mehrtägigen Wanderweg aufwarten kann!
Der nächste Tag wird relativ öde - zumindest bis wir die rumänische Grenze erreicht haben. Flaches Farmland prägt das Landschaftsbild, breite Straßen durchziehen Ortschaften die sich mehr oder weniger gleichen.
Dieses Mal ist mir aber die außerordentlich große Population von Weißstörchen aufgefallen! Selbst in Rumänien hat fast jede Ortschaft mindestens ein belegtes Storchennest, mittlerweile suchen wir die Nester und zeigen sie uns mit der Bemerkung 'da ist der Dorfstorch'...
Gegen Nachmittag passieren wir die Grenze zu Rumänien, auch dieses mal kein großes Aufsehen, nicht mal den Helm muss ich abnehmen!
Der nächste Ort in den wir einlaufen ist Satu Mare, wir legen nur einen kurzen Stopp ein um die Kathedrale und den Stadtpark anzuschauen, nicht großartig erwähnenswert.
Von da aus geht es aber wieder nordöstlich und schneller als wir schauen können sind wir schon in den Karpaten! Das Gebiet allgemein heißt Maramures und schließt direkt südlich der ukrainischen Grenze an. Es ist wirklich toll, denn richtig alte Holzhäuser, Männer und Frauen auf Holzbänken vor den Häusern, Feldarbeiter, aufgeschichtete Heuschober, Pferdefuhrwerke und das hohe Gras lassen einen das Gefühl bekommen ein Zuschauer der vorigen Epoche zu sein. Man kann gar nicht genug nach links und rechts schauen, da es immer wieder etwas zu entdecken gibt!
Am frühen Abend landen wir in Sapanta, einem kleinen Dorf was es zur allgemeinen Beachtung geschafft hat: der Holzschreiner, seines Zeichens verantwortlich für die Holzkreuze der Gräber, dachte sich, dass es doch einen viel schöneren Weg geben muss ein Erinnerungsstück zu sein als mit einem einfachen Holzkreuz. So fing er an Anekdoten der jeweiligen Verstorbenen in Wort und Bild auf blaue Kreuze zu bringen, die nicht nur am den jeweiligen erinnern sondern auch einen besonderen Charakterzug oder auch seinen Todesumstand darstellen.
Da wir schon wieder den ganzen Tag auf Achse sind beschließen wir im Dorf zu bleiben und eine Pension zu nehmen. Wie es der Zufall will treffen wir drei polnische Motorradfahrer (Peter 'Mischa', Marta & Jan) wieder mit denen wir schon ein Stück zusammen gefahren sind. Es wird ein lustiger Abend bevor wir in unsere Zimmer verschwinden.
Der nächste Tag hat es in sich: wir wollen über den Prislop-Pass (1.400m) in das Bukovinagebiet mit seinen orthodoxen Klöstern. Die Straße war vor drei Jahren schon anstrengend (da bin ich mit meinem Kumpel Johnny bereits in Rumänien unterwegs gewesen) aber dieses mal ist es noch schlimmer. Bauarbeiten finden statt, aber nicht zyklisch sondern antizyklisch, dass heißt irgendwo wird die Strecke aufgerissen bzw. vorbereitet und an anderer Stelle aber erst geflickt, so hat man mit einer kaputten Straße zu kämpfen und mit aufgerissenen Baustellen. Für die knapp 30 km brauchen wir ca. 4 Stunden. In zwei Jahren nochmal zurückkommen und das wundervolle Karpatenpanorama genießen ist die augenblickliche Empfehlung.
Am Fuß des Passes campen wir bei dem deutschen Auswanderer Robert, der sich im Dorf Botos ein kleines Paradies geschaffen hat. Hier treffen wir auch auf Sylvie und Christoph, welche mit ihren KTMs die Karpaten offroad durchqueren.
Robert serviert uns allen riesige Schüsseln Bohneneintopf, sehr lecker und nicht ohne Folgen...
Morgen wollen wir es dann in die Ukraine schaffen bevor es nach Moldawien geht, aber das im nächsten Post..
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